Okt 022013
 
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Kulturpalast mit Theater und Läden.

149. Reisetag

6468 km 

 

In der Nacht war das Gebell der Hunde im Hinterhof lauter als die Musik der Hochzeitsfeier im Hotel.
Es ist ein trüber Sonntagmorgen, Regen ist angesagt. Ich hatte Glück das Fagaras-Gebirge trocken passiert zu haben. Die Passstraße liegt an diesem Tag bei Schneetreiben in den Wolken (laut Webcam).

Habe meine Route geändert. Wollte die Metropole Bukarest meiden, große Städte sind nichts für Fahrradfahrer. Mehrere Reisende schwärmten von der Stadt. Ich fahre also dort hin.

Die Tagesstrecke ist nicht weit. Es sind 40 km durch das Argestal bis zur nächsten größeren Stadt Pitesti.
Starte im Trockenen. Der Gesang aus der naheliegenden Klosterkirche dringt auf der Straße. Hört sich schön an.
Kaum habe ich Curtea de Arges verlassen holt der Regen mich ein. Erst als feiner Nieselregen, dann stärker werdend. Mit Wasser gefüllte Spurrillen und Pfützen machen das Fahren schwierig. Die Straße ist gerade und die Autos fahren schnell.
Eine Horde Straßenhunde kommt auf mich zu- und nachgelaufen. Sie bellen mich an und zeigen ihre Zähne. Halte an und vertreibe sie mit dem Dazer. Erschrecke mich jedes Mal wenn sie plötzlich auftauchen. Bin froh, nach zwei Stunden Regen in Pitesti anzukommen.
Fahre durch Plattenbausiedlungen in den nicht sehr schönen Innenstadtbereich. Dort suche ich mir ein Hotel. Mir ist klar, dass ich am nächsten Tag nicht weiterfahren werde. Die Wetteraussichten sind zu schlecht, kalt und viel Regen.
Den Nachmittag verbringe ich lesend im Zimmer. Das Abendessen ist kein Genuss. Das erste Restaurant verlasse ich wegen der lauten Musik. Habe dann länger das nächste gesucht (sonntags sind viele Lokale geschlossen). In diesem ist die Musik noch lauter, mein Stolz lässt mich nicht zurückgehen. Ich esse eine geschmacklose Pizza.

Wie erwartet prasselt der Regen die nächsten Tage weiter. Verlängere entsprechend meinen Aufenthalt in der Stadt. Über Regentage konnte ich mich seit dem Bodensee nicht beklagen, eher über die Hitze. Aber das ist lange her. Die Nachmittagstemperatur beträgt am Mittwoch nur 6 Grad bei Regen.
Lese viel, mache einen Bummel über die Einkaufsstraße. Es finden gerade Markttage mit regionalen Produkten statt. Viele Buden sind zu. In den offenen frieren die Verkäufer. Kunden sehe ich wenige.

In einem orientalischen Restaurant habe ich die nächsten Abendessen eingenommen – Linsensuppe und Falafel – bei dezenter arabischer Hintergrundmusik. Beim zweiten Besuch werde ich bereits mit Handschlag empfangen, bin zwischen 19 und 20 Uhr der einzige Gast.
Bei mir im Hotel ist seit Montag die Heizung angeschaltet – zentral. Eine Regelung im Zimmer ist nur mittels Fenster möglich.

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