Feb 022018
 

Sandmeer mit den Vulkanen Bromo (l) und Batik (r)

478. Reisetag

 

„Man reist nicht nur, um anzukommen, sondern vor allem, um unterwegs zu sein.“ Das bemerkte bereits Goethe.

Mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel reduziert sich unsere Reise auf Zielorte. Das Dazwischen sehen wir nur am Fenster vorbeiziehen. Das bedeutet für uns eingeschränktes Erleben.

Die erste Strecke, wieder Richtung Bali, legen wir im Zug zurück. Schnell, bequem und trotz hohen Außentemperaturen heruntergekühlt erreichen wir Malang. Eine weitläufige Stadt am Fuße des Vulkans Bromo.

Bereits bei der Einfahrt mit dem Zug werden unsere Blicke auf ein Viertel gelenkt, das durch viele Eimer Farbe ein besonderes Gesicht bekam. Ursprünglich ein Slum, wurde es in einem Projekt von Studenten und der Spende einer Farbfabrik zu einem Touristenvorzeigeort umgestaltet. Ein kleiner Eintritt wird verlangt, einige Souvenirartikel und kleine Speisen werden verkauft. An die vorbeiströmenden Besucher haben sich die Bewohner wohl gewöhnt. Sie grüßen freundlich und lächeln uns an.

Für uns ist Malang vor allem Basisstation zur Besteigung von Javas bekanntestem und am meisten besuchten Vulkan Bromo. An einem regnerischen Morgen lassen wir uns mit einem Pkw in die Höhe fahren. Auf Piste geht es weiter in einem Jeep an den Kraterrand und hinunter in eine riesige Caldera, die sich nach einer urzeitlichen Eruption gebildet hatte.
Zunächst durchfahren wir eine Art grüne Savannenlandschaft, die in eine Sandebene mit mehreren kleineren Vulkankegeln übergeht. 
Zur Mittagszeit entlädt uns der Jeep in Cemoro Lawang am Kraterrand, unserem Übernachtungsort. 

Die organisiert in einer Tagestour reisenden Touristen haben die Gegend zu dieser Zeit bereits verlassen. Wir wandern fast alleine durch die Calderaebene zum herausragenden Bromo (2329 m).
Die Besteigung ist einfach aber schweißtreibend. 250 Treppenstufen geht es hinauf zum schmalen Kraterrand. Oben angekommen blicken wir hinunter in einen grau-rauchigen Kraterschlund mit kleinem Tümpel. Überwältigend die Sicht auf der anderen Seite hinunter in die Caldera-Ebene mit Blick auf weitere Vulkane und einem hinduistischen Tempel – sofern die Wolken es ermöglichen. Das Wetter ist sehr wechselhaft und endet für uns mit einem heftigen Dauerregen kurz vor dem Erreichen unserer Unterkunft. 

Der zweite Teile unserer Bromoexkursion, ein Sonnenaufgang, der die Caldera mit ihren Vulkanenkegeln in ein rötliches Licht tauchen sollte, ist getrübt. Wir stehen um 3 Uhr in der Frühe auf. Es regnet, die Wolken hängen tief. Nach einem Spaziergang zum Sunrise-Point im Dunkeln auf unbekanntem Weg steht uns nicht der Sinn. Wir verziehen uns zurück ins Bett. Mit beginnender Helligkeit versuchen wir es nochmals. Der Regen hat mittlerweile aufgehört. Der Blick über die Caldera bleibt weiterhin wegen der Wolken verschlossen. Interessant und schön anzuschauen ist das fruchtbare Hinterland mit den Zwiebel-, Kohl- und Kartoffelfeldern.

Nach dem morgendlichen Spaziergang sind wir den Busfahrern ausgeliefert. Zunächst einem aggressiven in einem Kleinbus, der uns hinunter ins Tal befördert. Danach ein normaler Bus mit einer Lautsprecheranlage, gegen die selbst Ohropax nichts ausrichten kann. Neun sehr beängstigende und anstrengende Stunden.

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