Apr 302012
 

14. Reisetag

518 km

 

Das Frühstück im Hotel war zum Styroporgeschirr passend. Es gab aber wenigstens etwas zu Essen. Die Wettervorhersage war zum Glück zu pessimistisch gewesen. Es ist bewölkt aber trocken. Für die nächsten Tage sieht es eher nass aus.

Wie gut hatte ich es in Vancouver mit dem vielseitigen Angeboten. Die Stadt Maple Ridge ist eher öde. Bin froh wieder auf dem Fahrrad zu sitzen und den Ort zu verlassen. Ganz so einfach war es dann doch nicht. Die Fähre, die mich über den Fraser River bringen sollte (im Reiseführer noch beschrieben) gibt es nicht mehr. Das Areal war abgesperrt und stand zum Verkauf an. Die nächste Brücke liegt 20 km entfernt – in meine Reiserichtung. Also hin zum vierspurigen Highway entlang am Fluss mit breiten Seitenstreifen für die Radfahrer. Am Ufer Sägewerke und Stationen an denen Holz aus dem Wasser geholt wird. Ich liebe den Geruch nach frischem Holz. Die Fahrt ging zügig, bis ich wieder den TCT auf der anderen Flussseite erreichte. Der Flussdamm war frisch geschottert. Dieser leider aber noch nicht sehr fest. Die Landschaft ist flach, Wiesen mit Rinder und sehr viel Canberry-Pflanzungen (johannesbeerähnliche Sträucher), die auch am Sonntag gespritzt wurden. Am nahem Horizont taucht eine Bergkette auf, die ich am Rande zu überqueren hatte. Einen Weg am Fluss lang gab es nicht. Der Trail verließ die Straße (hatte vorher auf dem GPS gescheckt – die Straße führte diesmal noch höher den Berg hinauf). Ich schob das Rad 60 m steil in die Höhe, die restlichen 80 Höhenmeter konnte ich erradeln, in einem schönen Urwaldumfeld. Dann ging es wieder steil bergab in das flache Farmland. Auf Flussdämmen und direkt am schnellfließenden Vedder River entlang fuhr ich in die Stadt Chilliwack. Hatte mich am Abend vorher im Internet schon über eine annehmbare Unterkunft informiert. Ein Zeltplatz liegt viel zu weit stadtauswärts und nicht in meine Richtung. Unterkünfte, auch Bett und Breakfast, sind sehr teuer hier.

Der Montag ist ein Regentag, wie im Wetterbericht angekündigt. Bleibe einfach hier, schlafe aus, wasche ein wenig und hoffe auf ein (eher unwahrscheinliches) morgiges besseres Wetter.
Downtown (Innenstadt) besteht aus meist eingeschossigen flachdachigen Geschäftshäusern ohne Scharm. Im Hintergrund kann ich bei aufreißenden Wolken die Schneeberge erkennen. Das Umfeld besteht wieder aus den typischen Einfamilienhaussiedlungen in Holzbauweise. In einer kurzen Regenpause gehe ich Lebensmittel einkaufen. Finde aber nur einen riesigen Supermarkt, wie es in Bonn keinen gibt. Kassen zum Teil mit selber abkassieren. Das spart  – demnächst wohl auch bei uns – die KassiererInnen ein.

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