Jul 102012
 

84. Reisetag

4680 km

 

Die morgendliche Fahrt begann im Nebel. Die Sonne setzte sich bald durch. Die Morgenfrische und -beleuchtung nährte mein Fernweh. Erstaunlich wie die Stimmung die immer gleiche Landschaft unterschiedlich wahrnehmen lässt.

Um etwas Abwechslung zu bekommen konzentrierte ich mich auf Inselfotographie.

Der nächste Ort war 240 km entfernt. Hatte vorgesorgt, den vorher gab es nichts einzukaufen. Nach 90 km einen schönen Campingplatz am Lake Superior gefunden. Zelt direkt am See aufgebaut. Es war ein selten schöner Platz. Hier blieb ich einen weiteren Tag. Der Wind erfrischte über Tag und hielt am Abend die Mücken fern.

Meine Tasche mit Lebensmittel konnte ich beim Zeltnachbarn im Auto verstauen. (Der letzte Bär wurde vor drei Tagen gesehen.) Nach dieser Kontaktnahme wurde ich zu einem abendlichen kalten Bier eingeladen. Die Nachbarn waren ein amerikanisches pensioniertes Lehrerehepaar. Sie stellten sehr interessierte Fragen zu Europa und Deutschland. Wer sind in Deutschland neben Habermas und Gadamer weitere wichtige Denker. Ich musste passen und bat mir eine Nacht Bedenkzeit. Kam nicht weiter. Wer hilft mir?

Der nächste Tag begann gemütlich. Ausschlafen, mit Blick auf dem See meinen Kaffee trinken und einfach nichts tun. Auf meine Lebensmittel musste ich aufpassen. Hungrige Nager warteten nur auf eine Unaufmerksamkeit. Am Nachmittag mit den Nachbarn einen Ausflug zu einem steil ins Wasser abfallenden Felsen gemacht. Es ist ein heiliger Platz der Indianer gewesen an dem ihre Träume und Gedanken mit roter Ockerfarbe auf die Felsen gemalt wurden.
Den Abend wieder in angeregter Gesellschaft bei den Nachbarn verbracht.

Die Fahrt am nächsten Tag war ereignislos. Selbst Inseln waren weniger zu sehen. Es folgte der letzte Zeltabend am Lake Superior, diesmal mit viel Mücken. Sie vergraulten mir am nächsten Morgen ein gemütliches Frühstücken. Danach ging es in die 80 km entfernte größere Stadt Sault Ste. Marie. Sie liegt an der Grenze zur USA und am Übergang vom Lake Superior zum Lake Huron. Konnte meine notwendigen Einkäufe machen. Sie war nicht ganz so hässlich wie viele andere Orte. Einen weiteren Tag wollte ich hier nicht verbringen.

 

 

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