4859 km
Die Zeit als Dauercamper (8 Tage) ist vorbei. Am Donnerstag stieg die Temperatur auf 38 Grad im Schatten. Alle Gegenstände näherten sich dieser Temperaturschwelle. Mein Grapefruitsaft, die Banane usw. Zum Glück gab es das Schwimmbad nebenan. An das Leben auf dem Platz hatte ich mich gewöhnt. Kannte meine Nachbarn, unterhielt mich mit ihnen, las in meinem neuen e-Book und kühlte mich im Wasser ab.
Es ist gut gewesen, hier die heißen Tage zu verbringen. Die Weiterfahrt hätte mich in die noch heißere Ebene geführt, mit deutlich weniger Luxus. Der angekündigte Regen am Freitagmorgen kam pünktlich. Es wird kühler. Packe mein Zelt zusammen und fahre los. Die Temperatur liegt bei 30 Grad – ist ok.
Einige Berge kommen der Mur nochmals sehr nahe, lassen mich aber ohne sie zu erklimmen vorbeifahren. Deutlich ist die Trockenheit auszumachen. Die Wiesen gelb, die Rübenfelder werden wohl nur Rüblein zur Ernte liefern. Viele Mais- und Kürbisfelder. Die prallen gelben Kürbisse liegen bei fast abgestorbenen Grün auf den Feldern. Sie sind schöne Farbtupfer auf dem Acker. An einer Ölmühle halte ich. Kann mir den Prozess der Herstellung des Kürbiskernöl anschauen. Erst werden die Kerne gemahlen, dann in einem großen Bottich unter Rühren erhitzt, anschließend aus der Pampe das Öl herausgepresst. Wie die Kerne aus den Kürbissen geerntet werden weiß ich (noch?) nicht.
Felder und Auenwälder entlang der Mur prägen die flache Landschaft. Die Mur ist hier Grenzfluss, auf der anderen Seite liegt Slowenien. Oft wird der Fluss gestaut. Dann fließt er nur träge. Ich fahre dann auf einem Damm oder unterhalb davon.
Der Zeltplatz in Mureck liegt wieder neben einem Freibad. Beides sind städtische Einrichtungen. Der Eintritt ist für Camper frei. Nach dem Zeltaufbau kühle mich ein wenig im Wasser ab. Danach fahre ich in den Ort. In einem Buschenschank (Straußwirtschaft) mit schönen Innenhof unter Traubenreben trinke ich steirischen Blauburgunder und esse eine Biokäseplatte. Dabei skype ich mit Marie. Es ist fast als säßen wir zusammen am Tisch.
Der Himmel ist düster geworden. Verziehe mich früh ins Zelt. In der Nacht und am Morgen regnet und gewittert es kräftig. Am Morgen treibt mich keine Hitze mehr aus dem Zelt. Schlafe etwas länger und im Ort nehme ich mein Frühstück ein. Ums Zelt herum ist alles nass und ungemütlich. Die Tagesstrecke ist an diesem Tag kurz. Fahre zur Grenzstadt Bad Radkersburg. Die Landschaft ist wie am Vortag, flach, viele Maisanbau, Kürbisfelder und ab und zu ein Hirsefeld. An einer alten verlassenen Mühle halte ich an, kann über eine offene Tür das Innere mit den alten Geräten anschauen. Davor ist ein kleines Pferdedenkmal. Am frühen Nachmittag erreiche ich meinen letzten österreichischen Campingplatz. Mache einen Rundgang durch die Stadt. Hier herrscht ein reger Kurbetrieb. Am Abend (heute bis 23 Uhr geöffnet) werde ich das Thermalbad besuchen.
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