Mrz 092014
 

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308. Reisetag
308. Reisetag

9998 km

 

Der Morgen ist nicht meine liebste Zeit. Schlaf und Träume haben ein Ende, beides genieße ich sehr. Das Bett ist warm, der Raum kalt. Dauert immer ein bisschen bis ich in die Gänge komme. Da die Tagesetappen sich in Grenzen halten, stehe ich so kurz nach 8 Uhr auf.
Auf der Straße bin ich meist eine Stunde später.

Antalya verlasse ich mit vielen Autos. Die Straße ist teilweise (je Richtung) dreispurig. Die dritte Spur geht auf meine Kosten, es gibt nicht wie sonst einen breiten Seitenstreifen. Da muss ich sehr aufpassen, die Autos brausen nahe vorbei. Nach ca. 20 km gehen die Spuren auf zwei zurück. Ich erhalte wieder den Randstreifen.

Ich durchfahre eine fruchtbare Ebene mit Gewächshäusern, Weizenfeldern und Orangenbäumen. Am Straßenrand werden Erdbeeren angeboten. Sie sehen von der Farbe kräftig dunkelrot aus, der Geschmack ist leider sehr fade.
Im Hinterland weisen die Schneeberge auf kältere Zonen hin. An der Küste ist es über Tag sehr warm.

Nachmittags erreiche ich den antiken Ort Side, der auf einer Landzunge ins Meer hinein ragt. Die Straße dorthin führt durch ein altes Tor in eine Ruinenlandschaft, gesäumt von Säulen aus griechischer und römischer Zeit, vorbei an einem gut erhaltenen römischen Theater. Sie endet in einer Anhäufung von Souvenirländen, Restaurants und Unterkünften. Es herrscht viel Betrieb, die erste Fremdsprache ist deutsch.

Nachdem ich mein Quartier bezogen habe durchstreife ich den vom Meer umgebenen Ort und die Ruinenlandschaft. Mitten im Ort, direkt am Meer, ragen vom Apollo- und Athenetempel wieder fünf weiße Säulen in den Himmel.
An einem Stand hole ich mir einen türkischen Pfannekuchen und ein Bier. Damit setze ich mich ans Ufer und stimme den Abend ein.

Am nächsten Morgen fahre ich weiter auf flacher und vielbefahrener Straße entlang der Küste. Sobald Sandstrände auftauchen, stehen Hotelanlagen daneben.
Alanya ist die nächste große Stadt und wiederum ein Touristenzentrum. Im Zentrum ragt der Burgberg auf einer Felsnase 500 Meter in die Höhe. Davor und dahinter liegen die langen Strände. Die Innenstadt ist dicht bepackt mit Apartmenthäusern. Unterhalb des Berges finde ich ein Hotel. Vom Balkon aus kann ich auf den Hafen schauen.
Am nächsten Morgen, bei wolkenfreien Himmel, wandere ich hinauf in den weitläufigen Burgkomplex aus seldschukischer Zeit (13. Jh.). Die alten Mauern ziehen sich über 6 Kilometer am Hang entlang. Von den Zinnen der Befestigungsanlagen habe ich eine wunderbare Sicht über Stadt und Meer. Schaue lange hinunter. Es ist ein Tagträumen, der lange Blick in die Ferne. Er gibt mir Ruhe, Frieden und Gelassenheit.

Wieder unten angekommen schaue ich in die Hallen einer alten seldschukischen Schiffswerft. Mein Abendessen besteht wie am Vortag aus vielen vegetarischen Vorspeisen, welche ich in dem kleinen Lokal „Eski Ev“ einnehme. Das Hauptgericht konnte ich beim ersten Besuch rechtzeitig abbestellen. Ich war bereits satt.

Nach einem Sonnentag beginnt der nächste Morgen mit Nieselregen. Ich besuche eine sehr kleine Tropfsteinhöhle unterhalb des Burgberges. Drinnen ist es merkwürdigerweise warm. Danach drehte ich eine Runde durch Apartmentstraßen, dieser Bezirk ist langweilig. Nach einer Regenpause wandere ich über die breite Hafenpromenade.
Am Abend probiere ich in meinem Lieblingslokal das Hauptgericht. Auch dieses ist ausgezeichnet.

Bei meiner Fahrt an den ersten zwei Tagen spürte ich wieder das merkwürdige Kribbeln, muskelkaterähnlich, im linken Bein. Es schmerzt nicht, ist aber unangenehm und es bleibt bis zum Einschlafen. An den zwei fahrradfreien Tagen in Alanya ist es zurückgegangen.
Macht mir ein wenig Sorgen, denn die Beine sind mein Fortbewegungsmittel.

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