Feb 022014
 

DSC00660273. Reisetag

9318 km

 

Gemütlich den Morgen angefangen. Beim Bezahlen der Hotelrechnung gibt es bereits Ärger. Habe ein Zimmer (für 1 oder 2 Personen gleicher Preis) mit Frühstück. Soll aber für den 2. Frühstückskaffee bezahlen. Mache ich nicht.
Mit den Preisen ist es so ein Problem. Müsste eigentlich immer vorher fragen. Ist mir aber unangenehm und frage nicht immer. Oft stimmt der Preis. Wenn ich es am wenigsten erwarte wird zu viel verlangt und manchmal bekomme ich es sogar geschenkt. Mich richtig zu verhalten ist schwierig. Wenn ich übervorteilt werde ärgere ich mich. Nur im größeren Supermarkt sind die Preise ausgezeichnet. Deshalb ist das Einkaufen dort einfach.

Der Weg ist an diesem Tag nicht weit. Fahre durch eine Ebene. Mein Blick zurück fällt noch einmal auf den Gebirgszug an dem ich an der Küste entlang gefahren bin. Vor mir liegt eine kleine Hügellandschaft. Nach deren Überquerung bin ich wieder in einer Ebene mit Orangenbäumen. Schneebedeckte Hügel vor mir erinnern mich an die Winterzeit im Landesinneren. Die Stadt Köycegic ist mein Nahziel. Von hier aus fährt ein direkter Bus nach Izmir.

Nach fünf Stunden Busfahrt am nächsten Tag stehe ich wieder am Schalter der Ausländerpolizei. Diesmal erhalte ich meinen Pass zurück und einen kleinen Ausweis mit der „Residence Permit for Foreigners“ mit Gültigkeit bis zum 1.7.2014. Ich bin sehr erleichtert und habe meine innere Ruhe – bis zum Visaantrag für den Iran. Das wird der nächste Vorgang sein auf den ich keinen Einfluss haben kann.

Ich möchte am gleichen Tag zurück fahren. Der Nachmittagsbus ist leider ausgebucht. Im Nachtbus wären freie Plätze. Verschiebe aber die Rückfahrt, ich schlafe gerne gut. Übernachte also zum dritten Mal in meinem bekannten Hotel, welches laut Dokument jetzt auch meine ständige Adresse sein wird.

Die Rückfahrt durchs Landesinnere geht durch felsige Berglandschaften. Vom Bus aus sehe ich zwei Reiseradler den Berg hochstrampeln. Habe für mich mit der längeren aber nicht so bergigen und interessanten Küstenvariante eine gute Entscheidung getroffen.

Am nächsten Tag mache ich von der Pension in Köycegiz aus einen Ausflug. Die Stadt liegt am gleichnamigen See. Früher war hier das Meer. Flussablagerungen haben eine fruchtbare aber auch sumpfige Ebene mit vielen Orangenfeldern entstehen lassen. Es ist Erntezeit. Lastwagenweise werden die Kisten mit Orangen abtransportiert.
Ich sehe wie heruntergefallene, oft verfaulte und angeschimmelte Früchte auf einen Lastwagen gekippt werden. Alles Fanta – dazu erfolgt die Weiterverarbeitung. Neben Farbstoff und viel Zucker ist auch ein sonnengereiftes verfaultes Naturprodukt darin. Guten Appetit.

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